Ein leichter Klassiker zum Einstieg ... Wer kennt nicht die
„Wie macht“-Fragen aus eigener Erfahrung, meist als Fragender? Ich glaube, das
fängt an, sobald das Kind mit den ersten Worten um sich wirft. Das sind meist
wenige, mit denen dann aber verschwenderisch umgegangen wird. Und relativ
schnell (meist nach Mama & Baba) kommt dann der „wauwau“. Warum? Na die Eltern studieren mit
dem Kind die altersgerechte Literatur (was wir beim 2. übrigens fast vergessen
haben...der durfte dafür langen Gute-Nacht-Geschichten vom Großen lauschen) und
da spielen die Tierchen des Alltags um uns herum eine wichtige Rolle. Außerdem
geht grundsätzlich von jedem Tier eine Faszination aus, der sich das Kind nicht
entziehen kann. Sprich, Tiere bieten eine gute Grundlage, das sinnlose Gesäusel
endlich in die Richtung „Wissens-Vermittlung und -Erwerb“ zu lenken – oder auch
einfach: Mama und Papa können endlich inhaltlich sinnvolle Dialoge mit ihrem
Zwerg führen (oder versuchen zu führen). Ganz weit vorne steht also die
Feststellung: Das ist ein Wauwau. Gefolgt von der Frage: Wie macht der Wauwau?
Jaaaa...ich weiss, ich zucke selber immer dabei zusammen,
dass man sowohl das Tier als auch sein Geräusch mit „wauwau“ bezeichnet. Ich
glaube aber, man vereinfacht es einfach für das Kind. Mein jetzt frisch
Zweijähriger sagt ganz trocken „Wawaf“ zum Hund und imitiert das Hundebellen
mit einem lauten, schnellen „wawaf wawaf“. Und ganz schleichend findet der „Hund“ über die Jahre zurück in den erwachsenen und später auch in den kindlichen Sprachschatz. Für meinen
Großen, der als Kleiner mit ner Menge Wauwaus, die „wauwau“ machen, belästigt
wurde, ist heute ganz klar: „Der Hund bellt wauwau“.
Aber zurück zu den „Wie macht“-Fragen...mir fallen spontan
die üblichen Verdächtigen aus dem Tierreich ein: Wie macht die Katze? Wie macht
die Ente? Wie macht der Hahn? Wie macht das Schwein? Und einer meiner
Lieblinge: Wie macht das Pferd? Denn dazu muss ich sagen, dass ich so ein müdes
„hühüüü“-Wiehern herauskriege, mein Mann aber ein 1A Wiehern mit
eindrucksvollem Prusten zum Schluss imitiert. Besser, als jedes Ackergaul das
könnte! (und vor allem ein Heidenspaß für die Kinder...bei denen ich von da an mit
meinem Pferd nicht mehr punkten konnte).
Und nachdem man seinem Kind bestimmt ein halbes bis ein Jahr
lang mit endlos wiederholten „Wie macht eigentlich der/die/das XY“-Fragen auf
den Keks gegangen sein muss, kommt der große Tag. Das Kind fragt zurück!
Und natürlich hält sich kein Kind mit Hund, Katze, Maus auf,
sondern hat sich gleich eines der vielfältigen Tiere ausgesucht, dessen Geräusch-Imitation jeden Erwachsenen
etwas ins Straucheln bringt. Max fragte
also vor 1,5 oder 2 Jahren: „Mama, wie macht eigentlich das Zebra?“
Und jetzt? Wer weiss es? Ich habe meine Hypothese ja ein
paar mal überprüft (und bleibt mir weg mit statistischer Relevanz...), aber ich
würde sagen, 95% der Erwachsenen denken gleich: Gestreiftes Pferd, also wiehert das Zebra (so antwortete auch der Papa im Haus mit einem Wieher und Prusten vom
Feinsten). Aber: FALSCH, FALSCH und nochmals FALSCH. Das Zebra sieht zwar
wirklich aus, wie ein Pferd im Faschingskostüm, und es gehört in der Tat mit
seinen drei Zebra-Arten zur Familie der Pferde (Equus), aber
zumindest zwei dieser Arten sind eng verwandt mit dem afrikanischen und dem
asiatischen Esel. Und meiner Erfahrung nach haben jetzt die weiteren 5% der Erwachsenen
genau das gedacht: ein gestreifter Esel. Also ganz klar „Iiii-aaaaah“.
Aber
nein. Die hübsch gestreiften Huftiere wiehern nicht und i-a-en nicht – sie QUIEKEN.
Ehrlich. Ganz unprätentiös, und sehr an ein Haufen aufgeregter Meerschweinchen
erinnernd. Dazwischen grunzen und grummeln sie ein wenig, aber das Quieken ist
wirklich verblüffend und ich habe dabei wirklich mal was gelernt.
Hört selber rein und schließt eure Bildungslücke (keine Sorge, eure Kinder
finden schon weitere Lücken bei euch, die sind Spezialisten darin!):
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